Motorradsaison 2021: Alles, was ein Biker wissen muss

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Die Motorradsaison ist eröffnet oder beginnt für viele Biker demnächst. Nun ist es an der Zeit, das Motorrad straßensicher zu machen. Nicht nur die Durchsicht des Bikes gehört dazu, auch das Thema Versicherungen ist wichtig.

Die Motorradsaison startet wieder: Vorbereitungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Die meisten Motorradfahrer haben den ganzen Winter über gewartet, dass sie endlich wieder in die Saison starten können. Im zeitigen Frühjahr geht es los, doch einige Dinge sind vor dem Beginn der Motorradsaison zu beachten.

Diese betreffen zum einen die optimale Motorradversicherung mit Rundum-Schutz, zum anderen die Sicherheit des Bikes und des Fahrers selbst.

Saisonkennzeichen oder das Motorrad das ganze Jahr anmelden? (Foto: Shutterstock-Alexander Kirch _)

Saisonkennzeichen oder das Motorrad das ganze Jahr anmelden? (Foto: Shutterstock-Alexander Kirch _)

Saisonkennzeichen besorgen

Wer im Winter nicht fahren möchte, meldet das Motorrad in den kalten Monaten ab. Das spart vor allem Steuern und Beiträge zur Versicherung. Nun braucht das Motorrad aber zum Start in die Motorradsaison ein neues Saisonkennzeichen, welches bei der Zulassungsstelle beantragt werden muss.

Dazu sind diese Unterlagen nötig:

  • Personalausweis
  • Nachweis über HU und AU
  • Zulassungsbescheinigung Teil I und II
  • eVB-Nummer
  • Vollmacht, falls eine andere Person die Zulassung vornehmen soll
  • altes Kennzeichen oder Kennzeichenreservierung

Wichtig ist natürlich, in welchem Zeitraum das Motorrad fahren und damit zugelassen sein soll. Meist wird hier die Zeit zwischen April und Oktober gewählt. Auch Mai bis September ist ein häufig genutzter Zeitraum, doch auch andere Festlegungen sind möglich.

Diese Lederkluft ist zwar sexy aber nur bedingt als Sicherheitskleidung geeignet. (Foto: Shutterstock-_Peyker  )

Diese Lederkluft ist zwar sexy aber nur bedingt als Sicherheitskleidung geeignet. (Foto: Shutterstock-_Peyker )

Kleidung und Helm auf Sicherheit kontrollieren

Um die nötige Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, muss nicht nur das Motorrad auf den Prüfstand genommen werden. Wer sicher fahren will, muss auch an sich selbst denken! Die Motorradkleidung sollte auf Beschädigungen überprüft werden.

In dem Zuge sollte auch das Vorhandensein der Reflektoren kontrolliert werden, denn wie immer gilt im Straßenverkehr: Sehen und gesehen werden! Auch der Helm muss geprüft werden.

Er muss nach einem Sturz ausgetauscht werden, außerdem dann, wenn das Visier Kratzer zeigt. Auch nach einem gewissen Alter sollten Helme gewechselt werden, denn die innenliegende Dämpfung wird mit der Zeit brüchig und gewährleistet nicht mehr die ursprüngliche Sicherheit. Wichtig: Dieser Aspekt ist nicht äußerlich sichtbar!

Tipp: Wer Motorrad fahren möchte, sollte unbedingt fit sein. Leichte Fitnessübungen machen dem Fahrer den eigenen Körper wieder bewusster. Es ist daher sinnvoll, schon vor dem Beginn der Motorradsaison mit ein wenig Sport zu beginnen, wobei die Konzentration auf den Muskelgruppen liegen sollte, die beim Fahren wichtig sind.

Nicht jeder Biker kann sein Moped reparieren, muss er auch nicht. ( Foto: Shutterstock-_Sjale )

Nicht jeder Biker kann sein Moped reparieren, muss er auch nicht. ( Foto: Shutterstock-_Sjale )

Motorradfahrer als Mechaniker: Grundlegende Technik prüfen

Nicht jeder Motorradfahrer ist ein Mechaniker, doch einige Sachen sollten schon bekannt sein und selbst überprüft werden können.

Geht es darum, vor dem Beginn der Motorradsaison das Motorrad wieder fit zu machen, sollte an diese Punkte gedacht werden:

  • Reinigung des Bikes

    Staub und Schmutz entfernen, Überprüfung auf Roststellen

  • Prüfen der Batterie

    vor dem Winter ausgebaute Batterie wieder einsetzen, diese vorher prüfen und ggf. aufladen

  • Betriebsflüssigkeiten prüfen

    Motorölstand und Bremsflüssigkeit sowie Kühlmittel kontrollieren, ggf. nachfüllen

  • Licht checken

    Lampen auf Funktionsfähigkeit prüfen, elektronische Anlage testen

  • Antriebskette fetten

    Kette kontrollieren und fetten, auch richtige Kettenspannung prüfen, notfalls Kette ersetzen

  • Bremsen prüfen

    Bremsen zur Sicherheit testen, Staub und Schmutz von den Bremsscheiben entfernen (mit Bremsenreiniger), Druckpunkt am Bremshebel checken, Bremsleitungen auf undichte Stellen prüfen

  • Reifendruck prüfen

    Luftdruck und Profil der Reifen untersuchen (Profiltiefe mind. 1,6 mm, Austausch spätestens nach sechs Jahren)

  • Motor checken

    Schwimmerkammern leeren, frischen Kraftstoff in Vergaser fließen lassen

Vor der ersten großen Ausfahrt sollte das Fahren noch einmal geübt werden. Das geht sehr gut auf dem Verkehrsübungsplatz oder auf einem großen (und natürlich leeren) Parkplatz. Eventuell ist ein Fahrsicherheitstraining sinnvoll, bei dem auch das Verhalten in Gefahrensituationen geübt werden kann.

Die Motorradsaison beginnt und leider geschehen dann auch wieder schlimme Unfälle. (Foto: Shutterstock-Godlikeart  )

Die Motorradsaison beginnt und leider geschehen dann auch wieder schlimme Unfälle. (Foto: Shutterstock-Godlikeart )

Alles eine Frage der Versicherung

Zum Beginn der Motorradsaison kommen auch Tipps für die Motorradversicherung gerade recht. Die Versicherung erhöht ebenfalls die Sicherheit im Straßenverkehr, wenn auch nicht fahrtechnisch, wohl aber in Unfallsituationen und bei rechtlichen Fragen. Als Motorradfahrer sollte vor der neuen Motorradsaison in jedem Fall der Versicherungsstatus überprüft werden.

Haftpflichtversicherung ist ein Muss

Ohne Haftpflichtversicherung wird das Bike gar nicht erst zugelassen und die Motorradsaison ist schon beendet, ehe sie begonnen hat. Daher: Unbedingt rechtzeitig über mögliche Versicherungsanbieter informieren, Preisvergleiche machen und die Haftpflicht sicherstellen. Damit ist der Motorradfahrer abgesichert, sollte er durch einen Unfall oder eine Unachtsamkeit einem Dritten Schaden zufügen.

Wichtig sind in dem Zusammenhang die Mindestdeckungssummen, die unbedingt eingehalten werden müssen. Bei Personenschäden betragen diese bis 7,5 Millionen Euro, bei Sachschaden bis 1,12 Millionen Euro. Mögliche Vermögensschäden sind bis 50.000 Euro abzusichern, höhere Schadenssummen können versichert werden. Gute Tarife bieten Deckungssummen von bis zu 100 Millionen Euro oder sogar eine unbegrenzte Deckung.

Teil- und Vollkasko als Ergänzung zur Haftpflicht

Die Motorradsaison geht nicht selten mit Schäden und Kratzern am eigenen Bike einher. Hierfür reicht es schon, wenn das gute Stück auf dem Parkplatz kippt.

Ein Tipp vorweg: Liebhaberwerte werden generell nicht versichert. Bei Schäden durch Diebstahl, Feuer oder Naturgewalten wird lediglich der Zeitwert des Motorrads ersetzt, auch wenn es sich um ein fast neues Modell handelt.

Die Vollkaskoversicherung übernimmt Schäden am eigenen Bike, sofern kein Vorsatz vorliegt. Das Motorrad wird ebenfalls zum Zeitwert ersetzt. Die Vollkasko ist vor allem bei sehr wertvollen Motorrädern angeraten.

Wie auch bei der Haftpflichtversicherung wird die jährlich zu begleichende Prämie auf Basis des vorliegenden Schadenfreiheitsrabatts berechnet. Umso länger der Biker schadensfrei bleibt, umso günstiger wird die nächste Motorradsaison.

Es geht nicht immer nur ums Motorrad, auch Verletzungen passieren. ( Foto: Shutterstock-osobystist)

Es geht nicht immer nur ums Motorrad, auch Verletzungen passieren. ( Foto: Shutterstock-osobystist)

Die persönliche Absicherung

Auch wenn die meisten Biker zuerst ihr geliebtes Motorrad und dann erst sich selbst sehen, ist die persönliche Absicherung doch nicht zu vernachlässigen. Bei einem Unfall mit dem Bike sind Personenschäden nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich, weshalb es auf eine sehr gute Absicherung ankommt.

Zu nennen ist hierbei zum einen die Krankenversicherung, die ohnehin zu den Pflichtversicherungen gehört. Sie kann eventuell durch eine Krankenhaus-Zusatzversicherung oder durch eine Krankentagegeldversicherung ergänzt werden. Auch die Berufsunfähigkeitsversicherung ist sehr sinnvoll.

Sie zahlt eine vereinbarte Rentenleistung, wenn wegen den Folgen eines Unfalls der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Die Höhe der Rente, die dann gezahlt wird, sollte wenigstens 70 bis 80 Prozent des bis dahin üblichen Nettoeinkommens betragen.

Ganz wichtig: Die Verweisbarkeit in einen anderen Job darf nicht enthalten sein!

Zusätzlich sollte jeder Biker über eine Unfallversicherung nachdenken. Statistisch gesehen ist das Risiko für einen Unfall mit dem Motorrad rund viermal höher als mit einem Auto, entsprechend muss die Absicherung gestaltet sein. Die Versicherung tritt bei schweren und bleibenden gesundheitlichen Schäden, die aufgrund eines Unfalls vorliegen, in Leistung.

Bevor man aufs Moped steigt, erstmal vorsichtig sein und etwas üben. (Foto: Shutterstock-Kekyalyaynen )

Bevor man aufs Moped steigt, erstmal vorsichtig sein und etwas üben. (Foto: Shutterstock-Kekyalyaynen )

Tipps für Familienväter oder -mütter: Sie sollten unbedingt eine Risikolebensversicherung vorweisen können, denn die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen hat oberste Priorität. Das gilt nicht nur dann, wenn eine Familie ernährt werden muss, sondern auch, wenn noch ein Kredit zu tilgen ist.

Ein Tipp zuletzt: Sollte bei einem Unfall die Schuldfrage nicht geklärt sein, kommt es unweigerlich zu Streitigkeiten. Das Risiko für solche ist bei Bikern besonders groß, denn ihnen entstehen schnell Schäden an Kleidung, Helm oder Motorrad. Die Rechtsschutzversicherung mit dem Bestandteil „Verkehr“ sollte daher bestenfalls vorliegen.

Sie hilft, Schadenersatzansprüche durchzusetzen, wenn die Schuldfrage in einem Unfall nicht eindeutig geklärt ist. Zusätzliche Anwaltskosten kommen nicht auf den Versicherten zu. Sicherlich ist diese Versicherung weniger wichtig als die vorgenannten, doch wer eine umfassende Absicherung haben möchte, braucht auch diese Assekuranz zum Start in die Motorradsaison.

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