Motorradstudie: Biken – ein Hobby älterer Jahrgänge?

0

Entgegen der weitverbreiteten Botschaft aus der Werbung sind Motorräder heute keine Angelegenheit jüngerer Generationen. Eine Studie legt vielmehr offen, dass hier vor allem ältere Jahrgänge ihrem Hobby frönen.

Rückläufiger Gesamtmarkt

Sah es 2020 noch ganz danach aus, als ob der Markt für Motorräder einen weiteren Boom erleben würde, so brachten die Werte 2021 eher Ernüchterung als Zuversicht. Wurden 2020 noch 131. 410 Motorräder neu zugelassen. So gab es 2021 einen Einbruch um über 12 Prozent auf 115. 440. Das betraf fast sämtliche Modelle. Einzig die Leichtkraftroller konnten sich mit minimalen Rückgängen fast auf Vorjahresniveau behaupten.

Wer sind die Halter?

Viel interessanter ist jedoch die Frage, wer sich hinter den nackten Zahlen versteckt. Vorausgesetzt die in der Statistik aufgeführten Fahrzeughalter sind auch die tatsächlichen Fahrer ergibt sich folgendes Bild. Der gesamte Markt spaltet sich auf in drei Gruppen von Nutzern. 72,9 Prozent der Fahrzeugführer sind Männer, 10,5 Prozent entfällt auf Frauen, der Rest speist sich aus Gewerbeanmeldungen.

Mehrheit über 50

35 Prozent der neu zugelassen Maschinen hatten Halter, die sich in dem Alterssegment zwischen 50 und 59 Jahren bewegen. Die 40 – 49 jährigen sorgten für 18 Prozent der Neuzulassungen. Ihnen folgt die Generation zwischen 20 und 29 mit 17 Prozent. Die über 60 belegen den vierten Platz mit 15 Prozent. Während die Alterskohorte zwischen 30 und 39 nur auf ca. 13 Prozent kommt. Das bedeutet auch einen Gesamtrückgang bei den Altersgruppen gegenüber den Vorjahren.

Zu aufwändiges Hobby oder Auslaufmodell für Jüngere?

Was die Gründe dafür sind, lässt sich trotz Studie noch nicht genau sagen. Fakt ist aber, Motorradfahren muss man sich leisten können. Und das dürfte wohl auf die wenigsten Jungerwachsenen zutreffen. Diese haben meist durch die enge Einbindung im Alltag kaum Kapazitäten dafür. Ausbildung, Beruf oder die anstehende Familienplanung lassen oft kaum genügend Zeit für so ein aufwendiges Hobby. Auch dürfte bei vielen zunehmend der aktuelle Zeitgeist eine Rolle spielen. Eigener Besitz und Neuanschaffungen entwickeln sich bei vielen zu einem Auslaufmodell.

Kurzfristiges Mieten scheint immer mehr das Mittel der Wahl zu werden. Und dann bliebe natürlich noch die Frage der Finanzierbarkeit. Aber hier scheint sich ab und zu eine Partnerschaft abzuzeichnen. Die Älteren kaufen die Maschinen und die Jüngeren nutzen sie. Vielleicht erklärt das auch den zahlenmäßigen Überhang ersterer bei den Halterzahlen.

Lassen Sie eine Antwort hier