Das Steinhausen-Racing-Team nutzt die Prüfstandsinfrastruktur der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen, um den leistungsstarken 600-ccm-Yamaha-Viertaktmotor seines Seitenwagen-Gespanns gezielt weiterzuentwickeln. Nach dem erfolgreichen letzten Jahr, in dem präzise Ansaug- und Abgabemodifikationen zur WM-Trophäe führten, arbeiten Maik und Rolf Steinhausen mit den Piloten Harry Payne und Kevin Rousseau intensiv an Feintuning von Einspritzung, Zündung und Auspuff, um die Effizienz und PS-Ausbeute zu erhöhen und die Titelverteidigung vorzubereiten konsequent weiter auf internationalem Niveau.
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Optimierte Einspritzung und Zündung steigern Effizienz und Leistung maßgeblich
Der von Yamaha bereitgestellte Viertaktmotor mit 600 Kubikzentimetern Hubraum erreicht Drehzahlen bis zu 16.400 U/min und liefert eine Spitzenleistung von rund 130 PS. Pilot Harry Payne aus Großbritannien steuert das Gespann routiniert entlang der Rennstrecke, während der Franzose Kevin Rousseau im Seitenwagen das Fahrzeug mithilfe präziser Gewichtsverlagerung stabilisiert. Teamleiter Maik Steinhausen koordiniert alle technischen Anpassungen, wobei WM-Champion Rolf Steinhausen seine strategische Erfahrung einbringt und die Abstimmung für optimale Performance verantwortet.
Zwei PS Mehrleistung dank THM-Feintuning sicherte knappen Seitenwagen-Weltmeistertitel 2023
Durch aufwändige Tests und präzise Anpassungen am Ansaug- und Abgassystem auf dem Rollenprüfstand der THM wurde im vergangenen Jahr eine Leistungssteigerung um zwei PS erzielt. Dabei analysierten Techniker Strömungsgeschwindigkeiten und Druckverläufe, um Kanalquerschnitte sowie Ventilcharakteristik zu verfeinern. Dieses Plus an Leistung erwies sich im finalen Durchgang als ausschlaggebend für den knappen Sieg im letzten Rennen, mit dem das Steinhausen-Team den Seitenwagen-Weltmeistertitel errang. Legte die Grundlage für die kommende Saison.
Rollenprüfstandtest kombiniert mit Einspritzdüsenanalyse liefert exakte und effiziente Motoroptimierungsergebnisse
Die technische Vorgehensweise umfasste zunächst eine exakte Messserie am Einspritzdüsenprüfstand, um sämtliche Düseneinheiten nach ihrem Durchflussverhalten zu klassifizieren. Nach Auswahl optimaler Einspritzdüsen erfolgte die zylinderspezifische Feinabstimmung auf dem Rollenprüfstand, wobei Breitband-Lambdasonden kontinuierlich das Abgas kontrollierten. Mit den detaillierten Abgasanalysen konnten Zündzeitpunkt und Einspritzimpulse so präzise angepasst werden, dass der Motor im gesamten Drehzahlbereich seine Leistung maximierte. Dieses Kalibrierungsverfahren erhöhte deutlich die Spitzenleistung, verbesserte die Effizienz dauerhaft und senkte den Verbrauch.
Optimierte Einspritzung und Zündung prägen ab August Steinhausen-Teams Erfolgschancen
Ab August steht das Team im Zentrum der WM-Entscheidungen, wo auf den anspruchsvollen internationalen Rundkursen gleichbleibende Höchstleistung unerlässlich ist. Die in Mittelhessen optimierten Motor- und Abgaskennlinien liefern ein breiteres nutzbares Drehzahlband sowie geringere Verbrauchs- und Emissionswerte. Durch die feine Abstimmung von Gemischaufbereitung und Zündung wurde das Ansprechverhalten verbessert und thermische Belastungen reduziert. Dies bildet die Basis, um im Jubiläumsjahr von Rolf Steinhausen den Titel erfolgreich zu verteidigen und langfristige Zuverlässigkeit.
Messbare Leistungssteigerung resultiert aus Kombination von Technik und Erfahrung
Die Ingenieure des Steinhausen-Racing-Teams verwenden auf dem Prüfstand der THM gezielte Lastsimulationen, um das Ansprechverhalten des Viertaktmotors zu optimieren. Durch Variation von Einspritzdruck, Injektoröffnung und Zündreturn verfeinerten sie die Verbrennungseffizienz. Eine neu gestaltete Abgasanlage reduziert Abgasgegendruck und verbessert den Flow. Das abgestimmte Zusammenspiel dieser Maßnahmen steigert die PS-Zahl, optimiert den Kraftstoffverbrauch und legt das Fundament für eine erfolgreiche Seitenwagen-WM-Saison unter hohem Wettbewerbsdruck.