Einheitliche Umsetzung des Virtuellen Schlüssels fehlt

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Die zunehmende Vernetzung moderner Fahrzeuge ermöglicht es den Fahrern, ihr Fahrzeug über eine App auf dem Smartphone zu öffnen und zu starten. Diese Technologie, auch als Virtueller Schlüssel bekannt, bietet eine bequeme Alternative zu physischen Schlüsseln und wird immer beliebter. Viele moderne Fahrzeugmodelle bieten mittlerweile die Option eines Virtuellen Schlüssels an, und einige Hersteller gehen sogar so weit zu sagen, dass alle Fahrzeuge in Zukunft mit dieser Funktion ausgestattet sein sollten.

Gefahrenpotenzial des Virtuellen Schlüssels analysiert

Der Virtuelle Schlüssel ermöglicht es Fahrerinnen und Fahrern, ihr Fahrzeug über eine App auf dem Smartphone zu öffnen und zu starten. Dies bietet zweifellos Komfort, aber es gibt auch Risiken. Nehmen wir an, das Fahrzeug wird zur Reparatur oder Inspektion in eine Werkstatt gebracht. In diesem Fall muss dem Werkstattpersonal ein zusätzlicher Schlüssel in der App generiert und digital zur Verfügung gestellt werden.

Was passiert mit dem generierten Schlüssel, wenn die Reparatur abgeschlossen ist? Bei einigen Herstellern ist er nur für einen bestimmten Zeitraum gültig, bei anderen muss er aktiv gelöscht werden. Allerdings ist nicht bekannt, wie genau dieser Löschprozess bei manchen Herstellern funktioniert.

Der Fahrzeughalter sollte stets darüber informiert sein, wie viele Autoschlüssel generiert wurden und wie viele davon noch aktiv sind. Diese Informationen sind sowohl beim Verkauf des Fahrzeugs als auch im Versicherungsfall, zum Beispiel nach einem Diebstahl, von Bedeutung. Durch den Überblick über die Schlüsselanzahl kann der Fahrzeughalter sicherstellen, dass nur befugte Personen Zugang zum Fahrzeug haben. Zusätzlich dient diese Information als Nachweis im Schadenfall und erleichtert den Prozess der Schadensregulierung. Es ist daher wichtig, dass der Fahrzeughalter jederzeit Zugriff auf diese Informationen hat.

Der Virtuelle Schlüssel stellt sowohl Kundinnen und Kunden als auch Versicherer vor neue Herausforderungen. Im Falle eines Diebstahls ist es von großer Bedeutung, dass der Fahrzeughersteller den Nachweis über alle im Umlauf befindlichen Virtuellen Schlüssel einfach und problemlos erbringen kann. Lucie Bakker, Vorständin Schaden bei der Allianz Versicherungs-AG, betont die Notwendigkeit, zu wissen, welche Smartphones für den Virtuellen Schlüssel berechtigt sind. Daher ist es entscheidend, dass die Technik des Virtuellen Schlüssels sicher und zuverlässig ist.

Im Jahr 2019 hat das Allianz Zentrum für Technik (AZT) technische Anforderungen für den Virtuellen Schlüssel festgelegt, um die Sicherheit der Schlüsseldaten zu gewährleisten. Diese Anforderungen wurden zu einem international anerkannten RCAR-Standard weiterentwickelt, der auch die Datenschutzanforderungen erfüllt.

Ein sicherer Schutz der Schlüsseldaten ist beim Virtuellen Schlüssel unerlässlich, wie Christoph Lauterwasser, Leiter des AZT, betont. Um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, darf der Schlüssel nicht kopierbar sein. Zusätzlich muss bei Weitergabe ein neuer individueller Schlüssel generiert werden, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Die Fahrzeughersteller haben bisher den Virtuellen Schlüssel nicht einheitlich gemäß des internationalen Standards umgesetzt. Es besteht weiterhin Handlungsbedarf, um die Kernforderungen des AZT zu erfüllen. Lucie Bakker betont die Notwendigkeit, dass alle Fahrzeughersteller konsequent die Kernforderungen des AZT umsetzen, um eine vorausschauende Schadenprävention zu ermöglichen und den Kunden im Falle eines Totaldiebstahls eine kundenorientierte Verfügbarkeit ihrer Daten zu gewährleisten.

Die wichtigsten Voraussetzungen für den Virtuellen Fahrzeugschlüssel

  1. Der Virtuelle Fahrzeugschlüssel ist nicht duplizierbar und ermöglicht eine deutliche Identifikation der Anzahl der bereitgestellten Schlüssel
  2. Eine klare und transparente Auflistung aller berechtigten Fahrzeugnutzerinnen und -nutzer ist von großer Bedeutung für Kundinnen und Kunden. Diese Liste sollte unveränderlich sein und es den Kundinnen und Kunden ermöglichen, im Falle eines Totaldiebstahls sofort alle Virtuellen Schlüssel nachweisbar zurückzuziehen
  3. Die Trennung von Zugangsberechtigung und Fahrberechtigung gewährleistet den Schutzmechanismus der elektronischen Wegfahrsperre
  4. Die Datenumgebung des Virtuellen Schlüssels ist speziell darauf ausgelegt, alle sicherheitskritischen Daten sicher zu speichern und in einer geschützten Umgebung zu verarbeiten

Die Sicherheit der Virtuellen Autoschlüssel muss gewährleistet sein, indem bestimmte Vorgaben eingehalten werden.

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